Meine Bücher SCHWEIZER PRÄZISION 

Von Thorens gibt es eine vergriffene Übersicht von Gerhard Weichler über die in mehr als einem Jahrhundert hergestellten Musikspieldosen, Grammophone, Plattenspieler und weitere Erzeugnisse. Wegen des Vollständigkeitsanspruchs konnte diese Publikation auf die schweizerischen Riemen- und Reibradspieler der Jahre 1957 bis 1967 nicht tiefer eingehen. Dabei besteht hier Informationsbedarf. Zum einen, weil Thorens in der Zeitspanne seinen Weltruf für HiFi-Stereo-Plattenspieler begründete. Zum anderen, weil darüber außer manchem Gerücht nicht viel zu erfahren war

Seit 2005 schließt SCHWEIZER PRÄZISION die Lücke – jetzt sogar im Doppelpack!

Wegen der Fülle des zusätzlich gewonnenen Materials und besserer Handhabung wurde das 964 Seiten umfassende Gesamtwerk auf zwei sich ergänzende Bände mit Schuber aufgeteilt

Auf vielfachen Wunsch erschien die stark erweiterte, reich illustrierte dritte Auflage wieder in Deutsch.

3. Auflage 2019 
Band 1 mit 656 Seiten und 1300 Abbildungen

Band eins schildert die Geschichte des Thorens TD 124 und anderer klassischer HiFi-Plattenspieler sowie die mit ihnen verwendeten Tonarme und Pickups in vielen Facetten und in spannender Form. Ein ausführlicher Abschnitt am Ende des Buches befasst sich mit dem ab den 1980er Jahren wieder erwachten Interesse am TD 124. Zahlreiche Tipps für Erwerb, Restaurierung und Ausrüstung des begehrten Klassikers runden das Informationsangebot ab.

3. Auflage 2019
Band 2 mit 306 Seiten und 570 Abbildungen

Band zwei handelt von den wichtigsten Vertriebsfirmen der Thorens S.A. in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und den Vereinigten Staaten – kombiniert mit Informationen über das Marktumfeld. Daraus entstanden das Kapitel über die kaum noch bekannten ersten Gehversuche der High Fidelity im Westdeutschland der 1960er Jahre sowie Abschnitte über die HiFi-Entwicklung in den Mutterländern (Vereinigte Staaten ab 1950, Großbritannien ab 1956).

Band zwei vermittelt dem Leser ein Zeitbild der HiFi- und Phonotechnik in der Ära des Thorens TD 124. Ein Gebiet, auf dem es bisher keine Buchveröffentlichung gab.

3. Auflage 2021 Supplement zu Band 2 mit 76 Seiten Reproduktion der deutschen Garrard-Kataloge

Das Supplement beinhaltet die drei gesuchten Produktkataloge von Garrard und Garrard Audioson, die vollumfänglich im zweiten Band von SCHWEIZER PRÄZISION keinen Platz gefunden hätten und in der Broschüre HIFI-START IN FRANKFURT nun in ganzer Länge reproduziert sind. Die ultrararen Unterlagen, von denen nur wenige beziehungsweise – im Falle der Garrard Verkaufsgesellschaft an der Frankfurter Hauptwache – wahrscheinlich nur ein einziges (!) Exemplar überlebt haben, stammen aus dem Nachlass von Wolfgang Hasselbach, dem früheren Entwicklungsleiter der HiFi-Geräte von Braun in Kronberg.

Weiteres Highlight der Broschüre ist die vollständige Reproduktion des einzigen deutschen Testberichts über den Garrard 301. Der Beitrag erschien nach der Präsentation des britischen Laufwerks auf der Industriemesse Hannover in einer längst verflossenen Fachzeitschrift. Das war 1961 – ein Jahr vor Gründung des Deutschen High Fidelity Instituts und des ehemaligen Zentralorgans aller HiFi-Adepten, der HiFi-Stereophonie.

Der begleitende redaktionelle Teil der durchgängig vierfarbigen Druckschrift ist die Dokumentation einer kommerziellen Leidensgeschichte. Er schildert den mühevollen, von zahlreichen Rückschlägen begleiteten Vertrieb ausländischer HiFi-Geräte im Westdeutschland der frühen 1960er Jahre.

Zweite Auflage in Englisch

2. Auflage 2008 mit 290 Seiten und 590 Abbildungen, Englisch

Die zweite Auflage SWISS PRECISION erschien wegen vieler Anfragen aus Großbritannien und den USA 2008 in englischer Sprache.

Der ewige Rivale des Thorens TD 124: Plattenlaufwerk Garrard 301 aus Großbritannien; Elfenbein-Version mit Stroboskopteller, Baujahr 1954 bis 1964

Neu darin waren Beiträge über HiFi-Plattenspieler der 1960er Jahre, die mit dem Thorens TD 124 international konkurrierten. Britische Laufwerke von Garrard, Connoisseur und Lenco-Goldring sowie die Modelle von Jobo-Acoustical aus den Niederlanden galten als aufwendige Lösungen, die für viele HiFi-Liebhaber damals Wunschtraum blieben. Und weil solche Modelle für das Abspielen von Schallplatten noch Einzeltonarm und Tonabnehmer benötigen, sind die berühmten Produkte von Ortofon, SME und Shure jener Zeit ebenfalls Gegenstand des englischen Buches.

Geschlossene Bakelit-Headshell des Tonarms Shure M 232 Professional auf dem Thorens TD 121 – klassisches Kopfdesign der frühen 1960er Jahre

Art Dudley, der inzwischen verstorbene Redakteur des US-Magazins Stereophile, stellt der englischen Übersetzung durch eine mit Schweiz-Themen vertrauten, in Deutschland lebenden Amerikanerin ein positives Zeugnis aus. Der Text sei frei von kuriosen Wortschöpfungen, unbeholfenen Schreibweisen und ungewollter Komik, wie sie für schlecht übersetzte Betriebsanleitungen so typisch sind. „Der Autor ist kein Hobbyschreiber mit einem einfachen Übersetzungsprogramm, sondern talentierter Geschichtenerzähler mit offensichtlich endloser Begeisterung für seine Themen.“

Mein Erstlingswerk …

1. Auflage 2005 mit 112 Seiten und 215 Abbildungen, vergriffen 

… erschien nach zweijähriger Vorbereitung und mehreren Erkundungsreisen ins Land der Eidgenossen. Eine Realisation im preisgünstigen Book-on-demand-Verfahren kam wegen meines Anspruchs an Grafik und Herstellung nicht in Frage. Auch nicht die Veröffentlichung als modisches E-Book – das würde dem Charakter dieser Publikation, die von ihren reichen Illustrationen lebt, völlig widersprechen. Es macht ja Freude, ein richtig gut gedrucktes und gebundenes Buch über den Thorens TD 124 in der Hand zu halten! Ebenso wenig eine zweisprachige Ausgabe Deutsch/Englisch wegen der damit verbundenen Einschränkungen bezüglich Umfang und Layout.

Verlage, denen ich das Thema anbot, lehnten die Produktion als wirtschaftlich uninteressant ab. SCHWEIZER PRÄZISION entstand deshalb – wie auch Plattenspieler-Bücher anderer Autoren – als Privatinitiative.

Buch-Neuvorstellung: Roger Turin (rechts), glücklicher Besitzer eines Thorens TD 124/II, mit dem Autor und Redaktionshündin „Berta“ 

Buchvorstellung und Verkaufsstart waren natürlich in der Schweiz. Am letzten Oktober-Wochenende des Jahres 2005 konnten interessierte Besucher der High-End-Messe „AdVance05“ in Pfäffikon am Züricher See die Bücher an unserem Stand direkt erwerben.

Hier gibt’s die Thorens-Bücher: Angelika Bung am Messestand; interessant hinter dem TD 124/II der qualitative Chassisvergleich zwischen Garrard 301, Thorens TD 124 und Dual 1019

Anschließend fuhren wir mit Berta – auf dem obigen Bild liegt sie unter dem TD 124/II und passt auf ihn auf – nach Sainte-Croix. Anläßlich der Buchveröffentlichung fand in der ehemaligen Thorens-Fabrik an der Avenue des Alpes eine denkwürdige Pressekonferenz statt.

Obere Reihe: Simone Fuchs (Tochter von Louis Thévenaz, Konstrukteur des Thorens TD 124), Luc Martin (Bürgermeister von Sainte-Croix), Angelika und Joachim Bung, Michel Ruchat (Leiter der Touristeninformation)
Untere Reihe: Robert Thorens mit seiner Frau Bekka und Sohn Dr. Blaise Thorens

Die nachfolgende Widmung schrieb mir Robert Thorens in den Innentitel. Es ist das einzige Exemplar, das ich von der vergriffenen ersten Auflage noch besitze.

Resonanz in der Presse

Über das Pressegespräch in der Thorens-Fabrik berichteten zwei Lokalzeitungen:

„Veröffentlichungen zur reichen industriellen Vergangenheit unserer Gemeinde sind dünn gesät“, schreibt das Journal de Sainte-Croix. „Um so begrüßenswerter erscheint uns das Buch von Joachim Bung über die ruhmvolle Geschichte der Firma Thorens, über die es bisher keine Publikation gab.“

Lokalzeitung für die Orte Sainte-Croix, Bullet und Mauborget

Die in Yverdon-les-Bains am Neuenburger See erscheinende Tageszeitung 24 Heures findet es bemerkenswert, dass ein deutscher Journalist die „Thorens-Saga“ nachzeichnet. „Robert Thorens, Enkel des Firmengründers, wies bei dem Gespräch auf die ausgezeichneten Beziehungen zu Deutschland hin, wo sich heute der Sitz des Unternehmens befindet. Er unterstrich, dass ein solches Buch den Lesern Lust machen könnte, Sainte-Croix, die historische Wiege von Thorens, zu besuchen.“